
FDP in Deutschland bestimmt Dürr als neuen Vorsitzenden
Die Freie Demokratische Partei (FDP) hat auf ihrem Parteitag in Berlin einen neuen Vorsitzenden gewählt. Christian Dürr erhielt 82 Prozent der Stimmen der Delegierten und löst damit den bisherigen Parteichef Christian Lindner ab, der nach einer historischen Wahlniederlage im Februar 2023 seinen Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt hatte. Dürr, der zuvor als Vorsitzender der Bundestagsfraktion fungierte, betonte in seiner Rede die Notwendigkeit einer grundlegenden Erneuerung der Partei.
Neues Grundsatzprogramm und Reformen
Christian Dürr, 48 Jahre alt, kündigte an, ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten zu lassen. Er strebt an, die FDP sowohl inhaltlich als auch organisatorisch zur modernsten Partei in Deutschland zu machen. „Ich will, dass wir inhaltlich die modernste Partei in Deutschland sind. Ich will aber, dass wir auch organisatorisch die modernste Partei in der Bundesrepublik Deutschland werden“, erklärte Dürr. Diese Aussage verdeutlicht seine Ambitionen, die Struktur und die Prozesse innerhalb der Partei zu reformieren, um die FDP für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.
Dürr forderte die Mitglieder der FDP auf, sich auf ihre Grundüberzeugungen zu besinnen und sich hinter die Kernwerte der Partei zu stellen. Er wies darauf hin, dass bei der letzten Wahl die extremen politischen Kräfte große Erfolge erzielt hätten und alle Parteien, einschließlich der FDP, sich kritisch hinterfragen müssten. „Aber die Antwort kann nicht sein, dass man sämtliche Überzeugungen nach der Bundestagswahl über Bord wirft“, betonte er.
Positionierung der FDP in der politischen Landschaft
In seiner Rede ging Dürr auch auf die aktuellen Debatten innerhalb der Partei ein. Einige Stimmen raten der FDP, sich stärker nach rechts zu orientieren oder konservativere Positionen zu vertreten. Andere argumentieren, dass der Wirtschaftsliberalismus überholt sei. Dürr wies diese Ratschläge entschieden zurück: „Diese Sirenenrufe – wir hören sie, aber wir folgen ihnen nicht.“ Er betonte die Bedeutung, an den liberalen Grundsatzüberzeugungen festzuhalten und nicht auf Druck von außen die eigene Identität zu verlieren. Diese Klarstellung könnte für die zukünftige Ausrichtung der FDP von großer Bedeutung sein, während die Partei versucht, ihre Position in einem sich verändernden politischen Klima zu festigen.
Quelle: https://orf.at/stories/3393865/

